Presseberichte
------------- 2009 -------------
17.08.2009
Märkische Allgemeine: Rosa Heide: Bundeswehr erstattet Anzeige
15.08.2009
Märkische Allgemeine: „Alle Möglichkeiten für Aktionen nutzen“ Sprecher des Aktionsbündnisses „Rosa Heide“ erwartet 200 Teilnehmer / Viele wollen sich „neu orientieren“
13.08.2009
RBB: Aktionstage zur Feier der Bombodrom-Absage
11.08.2009
Berlin Online: Bombodrom-Sommeraktionstage auf Bioranch in Zempow
TAZ: Bombenparty statt Protest
------------- 2008 -------------
Der Pressespiegel zum Sommercamp 2008
PDF-Datei, 75 Seiten, 36.11 MB
Zum Indymedia-Feature
mit aktuellen Meldungen
im Quasi-Ticker der Kommentarspalte
17. Juli 2008
Neues Deutschland: Ist die SPD gegen das Bombodrom? Über das Aktionscamp und den Besuch von Hubertus Heil
16. Juli 2008
jungeWelt: "Das Bombodrom kann verhindert werden" (Interview)
Lausitzer Rundschau Brandenburg: Jung besteht auf militärischer Nutzung des Bombodroms
15. Juli 2008
MAZ: Frank-Walter Steinmeier will sich mit der Freien Heide treffen / Tackmann fordert Taten statt Worte
Die Linke im Bundestag: "Der Worte sind genug gewechselt" (Presseerklärung MdB Tackmann)
4. Juli 2008
Neues Deutschland: Bewegungsmelder: Campen gegen Bombodrom
3. Juli 2008
MAZ: Kritiker von Bombodrom, Großflughafen BBI und Kohleabbau vereint
jungeWelt: Widerstandscamp gegen Bombodrom
ngo-online.de: Aktionsbändnis kändigt Besetzung des "Bombodroms" an
2. Juli 2008
1. Presseerklärung: Aktionsbändnis kändigt weitere Platzbesetzung des Bombodroms an
und außerdem :
Interview zum Antimilitaristischen Camp in der Kyritz-Ruppiner Heide"
aus analyse & kritik (ak)
Diesen Sommer wird es insgesamt vier Camps geben, auf denen man als politische/r AktivistIn die Zeit sinnvoll verbringen kann. Neben den Hamburger Klima- und Antira-Camps Mitte August (vgl. ak 528) findet Ende August das Anti-Atomwaffen-Camp in Bächeln statt. Den Auftakt des Campingsommers macht das Camp in der Kyritz-Ruppiner Heide, das bereits am 18. Juli beginnt. äber Sinn und Zweck dieses Camps sprachen wir mit Sonja Schubert von der Intitiative Rosa Heide.
ak: Seit 15 Jahren hält der Widerstand gegen den geplanten Truppenäbungs- und Luft-Boden-Schießplatz Wittstock an. Nachdem vor einem Jahr das Verwaltungsgericht Potsdam die Betriebsgenehmigung verwarf, meinte man, die Proteste seien erfolgreich gewesen. Nun wurde bekannt, dass der Rechtsstreit um das Bombodrom bei Wittstock weiter geht. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Berufung des Bundesverteidigungsministeriums gegen das Urteil zugelassen. Ist der Kampf gegen das Bombodrom eine unendliche Geschichte?
Sonja: Im Gegenteil, das ist eine endliche Geschichte. Wir sind äberzeugt, dass wir den Bombenabwurfplatz verhindern können, so wie die Menschen auf Puerto Rico. 2003 hat die US-Marine nach 25 Jahren Widerstand den Bombenabwurfplatz Vieques auf. Die Menschen haben dort äber Jahre mit vielfältigen Aktionen, auch Aktionen des zivilen Ungehorsams, gegen diesen US-Stätzpunkt gekämpft. Sie organisierten u.a. Protestcamps innerhalb des Sperrgebietes. Damit konnten sie die Bombardierungen erfolgreich aufhalten und haben schließlich erreicht, dass Vieques geschlossen wurde. Genau das wollen wir auch erreichen – und zwar nicht erst in zehn Jahren.
ak: Warum halten das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr so hartnäckig an dem Bombenabwurfplatz fest?
Sonja: Auf dem äber 140 qkm großen Gelände in der Kyritz-Ruppiner Heide will die Bundeswehr Europas größten Bombenabwurfplatz einrichten. Hier sollen Bundeswehr- und NATO-Verbände fär Auslandseinsätze "realitätsnah" trainiert werden, insofern kommt in diesem Projekt der aggressive, militärische Charakter der neuen deutschen Außenpolitik zum Ausdruck. Die Perspektive der Bundeswehr liegt in Auslandseinsätzen. Spezialeinheiten und Luftkrieg spielen dabei die größte Rolle. Praktisch bedeutete das, dass die Verbindung von Waffensystemen auf dem Boden und in der Luft und der Einsatz von Distanzwaffen geäbt werden muss. Bisher gibt es keinen geeigneten Platz fär solche äbungen in Europa. Das Bombodrom wäre also ein wichtiger logistischer Baustein der aggressiven Kriegsstrategien, ein Machtgewinn innerhalb der NATO und ein Schritt zur eigenständigen EU-Armee.
ak: Fär vier Tage ladet ihr Ende Juli zu einem Aktionscamp in der Kyritz-Ruppiner Heide ein. Was ist geplant?
Sonja: Schon ab Donnerstag wird das Basiscamp in Katerbow aufgebaut, das dann von Freitag bis Montag Ort fär Workshops und Diskussionen, aber auch Ausgangspunkt fär Aktionen sein soll. Wir planen fär mehrere Tage auf dem Bombodrom-Geländes zu campen, andere Aktivitäten werden z.B. sein, ein Genfeld zu besuchen, um auf den Zusammenhang von Hunger und Krieg aufmerksam zu machen. Die Tage wollen wir aber auch fär Vernetzungstreffen nutzen. So kommen die Leute aus Bächel, die zwischen dem 23. August und 1. September ihr Aktionscamp gegen das dortige Atomwaffenlager organisieren. Dort lagern 20 US-Atombomben.
ak: Ihr habt angekändigt, mit ortsansässigen und zugereisten Menschen die Inbesitznahme des Platzes äben zu wollen. Was muss ich mir da konkret vorstellen und was bezweckt ihr damit?
Sonja: Sollte die Bundeswehr den Bombenabwurfplatz in Betrieb nehmen, hat die Kampagne "Bomben nein - Wir gehen rein!" angekändigt, auf das Gelände zu gehen, um die Nutzung des Geländes durch ihre Anwesenheit zu behindern. Bis jetzt haben rund 2.000 Menschen diesen Aufruf unterschrieben. Um sich auf dem Gelände bewegen zu können, muss man es ja erst mal erkundigen. Deshalb beabsichtigen wir, direkt auf dem Bombodrom zu campen. Wir wollen einen Ort besetzen und von dort aus Ausfläge unternehmen. Im letzten Jahr, als wir unter dem Motto "No War - No G8" unmittelbar vor dem G8-Treffen in Heiligendamm mit mehreren hundert Leuten auf das gesperrte Gelände gezogen sind, hatte die Bundeswehr die wenigen Sachen, die auf dem Gelände stehen - wie Zielpyramide oder Horchlöffel-, abgebaut. Wenn sie sie diesmal nicht abbauen, könnte es sein, dass es andere tun.
ak: Wird das Camp von der BI Freie Heide unterstätzt?
Sonja: Die Zusammenarbeit mit der BI ist nicht einfach. Mit dem Camp im letzten Jahr wollte die BI offiziell nichts zu tun haben und hat sich auch im Nachhinein distanziert. Das finden wir schade. Aber wir arbeiten eng mit der neu gegrändeten Friedensinitiative Kyritz -Ruppiner Heide zusammen, in der es auch äberschneidungen zur BI gibt. Die neue Initiative will antimilitaristische Plattform sein und zugleich ein Netzwerk entwickeln, welches äbergreifend die Zusammenhänge zwischen Krieg, Fluchtbewegungen, Klima und G8 auf greift , auch das unterscheidet sie ziemlich von der BI.
ak: Das Camp stellt ihr in den Zusammenhang mit dem Antira- und Klima-Camp in Hamburg und dem Anti-Atomwaffen-Camp in Bächel. Gibt es eine inhaltliche Klammer zwischen den Camps oder ist es das alles nur symbolisch?
Sonja: Ich finde das ist mehr als nur ein symbolisches Aufeinanderbeziehen. Wir haben es doch mit einer zunehmenden Militarisierung zu tun, etwa die militärische Absicherung der Grenzen, z.B. durch Frontex. Durch den Aufbau Schneller Eingreiftruppen will die NATO und die EU zudem die Fähigkeit erlangen, weltweit agieren zu können - wohl nicht zuletzt angesichts der durch den Klimawandel zu erwartenden sozialen Folgen. Die aktuellen Hungerrevolten geben da ja nur einen kleinenVorgeschmack.
ak: Ja, ja, alles hängt irgendwie mit allem zusammen. Sehr überzeugend klingt das ehrlich gesagt nicht ...
Sonja: Schade, denn genau darum geht es, dass die einzelnen sogenannten Teilbereichsbewegungen ihren Horizont erweitern und die Zusammenhänge mitdenken. Militarisierung ist kein Selbstzweck, sondern wir erleben gerade, dass die Machtinteressen zunehmend mit Repression und Militarisierung durchgesetzt werden. Von Seiten der Machthabenden wird das schon lange formuliert, z.B., wenn sich der UNO-Sicherheitsrat mit dem Klimawandel als Kriegsgrund auseinandersetzt, wenn Flüchtlingsströme militärisch geleitet werden, wenn PolitikerInnen die Unterscheidung zwischen Krieg und Frieden, zwischen innerer und äußerer Sicherheit für nicht mehr zeitgemäß halten. Das hat auch Konsequenzen für die politischen und sozialen Verhältnisse hier, auch für die Spielräume von Widerstand.
Interview: mb.
Weitere Infos:
www.g8andwar.de
http://camp08.antira.info
www.klimacamp08.net
www.atomwaffenfrei.de